Jetzt

Berlin_Alexanderplatz_still_bs

Filmstill aus der ersten Episode („Die Strafe beginnt“) von Berlin Alexanderplatz mit Günther Lamprecht und Elisabeth Trissenaar
© 2007, Bavaria Media, Karl Reiter
© 1982, Ulrich Handl

Rainer Werner Fassbinder zum 40. Todestag

Die etwas anderen Fassbindertage: Berlin Alexanderplatz Marathon mit Stargästen, 10.-12.6.22

„… was soll einem Wesen, das so erzogen wurde wie wir, eine Liebe bedeuten, die zu keinen sichtbaren Ergebnissen führt, zu nichts, das vorzeigbar, ausbeutbar, also nützlich wäre“ (Rainer Werner Fassbinder, 1980)

Vor 40 Jahren, am 10. Juni 1982 starb Rainer Werner Fassbinder in seiner Wohnung in der Clemensstraße in München.

Fassbindertage e.V. zeigt „Berlin Alexanderplatz“, die epochale Miniserie nach dem Roman von Alfred Döblin, als Marathon in vier Blöcken. Sozusagen als Live-Binge Watching. RWFs Hauptwerk en bloc zu sehen ist ein Erlebnis: die Wucht, der Sog, die Sehnsucht, die Abscheu funktionieren heute wie gestern.

Die 13 Episoden und einen Epilog von „Berlin Alexanderplatz“ dreht Rainer Werner Fassbinder als Fernsehfilm 1980 im Auftrag des WDR, hauptsächlich bei der Bavaria in Geiselgasteig und on location in Berlin. Es ist RWF‘s längste Produktion (200 Drehtage, insgesamt über ein Jahr!). Die 15-stündige Mini-Serie wurde im Herbst 1980 in den Ersten Programmen der ARD zu bester Sendezeit ausgestrahlt.

Unsere Gäste Elisabeth Trissenaar, Xaver Schwarzenberger, Harry Baer und Juliane Lorenz sprechen mit jüngeren KollegInnen über Aspekte ihres Fachs, über Produktionsbedingungen, Rollenführung und Bildgestaltung und vieles mehr. Anna Gesa-Raija Lappe, Benedict Neuenfels und Christian Wagner  haben bereits zugesagt. All das im Monopol.

Miro Craemer hat dazu im mim eine wunderbare Ausstellung konzipiert: „Fassbinder’s Frauen“, Fotografien vom Michael Friedel und Ulrich Handl, dazu „Fassbinder zum 75.“ auf Video (Vernissage schon am 9. Juni 2022).

 

MONOPOL KINO 1

14 Filme in 5 Blöcken 4 Gesprächsrunden im Monopol 1, Schleißheimerstr. 127, 089-38888493,
www.monopol-kino.de/de/berlin-alexanderplatz-marathon

Eintritt pro Block 20 €, (Studenten, Rentner 13 €); Festivalpass (alle Blöcke)  55 €, (Studenten, Rentner 40 €).

FÖRDERN/SPENDEN


Der Förderpass für alle Veranstaltungen kostet 100 €.

Eine steuerlich relevante Spendenquittung ist erhältlich.

PROGRAMM

Freitag, 10. Juni 2022

18:00  Begrüßung durch Katharina Wolfrum, Kulturreferat der Stadt München
18:15  1. Die Strafe beginnt
19:45  Xaver Schwarzenberger spricht mit Benedict Neuenfels
20:30  2. Wie soll man leben, wenn man nicht sterben will
21:45  Elisabeth Trissenaar spricht mit Anna Gesa-Raija Lappe
22:30  3. Ein Hammer auf den Kopf kann die Seele verletzen

Samstag, 11. Juni 2022: Matinée

11:00  4. Eine Handvoll Menschen in der Tiefe der Stille
12:15  5. Ein Schnitter mit der Gewalt vom lieben Gott
13:30  6. Eine Liebe, das kostet immer viel
14:45  7. Merke: Einen Schwur kann man amputieren

Samstag, 11. Juni 2022: Soirée

18:00  8. Die Sonne wärmt die Haut, die sie manchmal verbrennt
19:00  Harry Baer spricht mit Christian Wagner
19:45  9. Von den Ewigkeiten zwischen den Vielen und den Wenigen
21:00  10. Einsamkeit reißt auch in Mauern Risse des Irrsinns
22:00  11. Wissen ist Macht und Morgenstund hat Gold im Mund
23:15  12. Die Schlange in der Seele der Schlange

Sonntag, 12. Juni 2022: Matinée

11:00  13. Das Äußere und das Innere und das Geheimnis der Angst vor dem Geheimnis
12:15  Berlin Alexanderplatz – A Family Reunion: Juliane Lorenz-Wehling, Xaver Schwarzenberger, Harry Baer
13:15  14. Mein Traum vom Traum des Franz Biberkopf von Alfred Döblin – Ein Epilog


Wir danken unseren Förderern:

Kulturreferat der Stadt München

Bavaria Media, Geiselgasteig

Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin

„Ich bin dafür, ganz einfache Sachen zu machen. Aber sie müssen trotzdem schön sein.“
„Gebt Euch keine Mühe. Es reicht ohnehin nicht.“
„Ich will gut sein, lass uns mal so anfangen“.
„Nett sein bringt nichts.“
„Man muss eine Möglichkeit bieten, dass die Leute sich aufmachen für die schönen Dinge“.
„Egal was ich mache, die Leute regen sich auf.“
„Ich werfe keine Bomben. Ich mache Filme.“
„Das ist bestimmt falsch, aber es klingt gut.“
„Ich möchte mit meinen Filmen ein Haus bauen. Einige sind die Keller, andere sind die Wände, und wieder andere sind die Fenster. Aber ich hoffe, dass es am Ende ein Haus wird.“
„Eine echte Zusammenarbeit ist bestimmt das beste und schönste, was es überhaupt gibt“.

Rainer Werner Fassbinder